Neujahrszeit

Spätestens wenn das neue Jahr anbricht, kommen die guten Vorsätze. Was man nicht alles besser machen möchte, Dinge auf die man besser verzichten sollte usw. Warum eigentlich zum neuen Jahr? Was ist mit der anderen Hälfte des Jahres? Diese ganzen gut gemeinten Vorsätze versetzen uns auf der anderen Seite in ein Müssen, wir setzen uns selbst unter Druck und dann macht das Ganze nur noch halb soviel Spaß, falls es überhaupt Spaß macht. Es fängt schnell an, einer ToDoListe zu gleichen und die Freude am Tun ist dahin. Schnell geht es ums Erreichen, Erledigen und Umsetzen und das aber bitte zack zack. An dieser Stelle möchte ich gerne Veronika Rössl aus ihrem Novemberbrief zitieren, was ist eigentlich mit Geduld? Hetzen wir mit unseren guten Vorsätzen nicht viel mehr von einem Jahr ins andere, anstatt inne zuhalten und das neue Jahr langsam anzugehen?

Welche Rolle spielt Geduld in einer Zeit, in der alles immer schneller erledigt, erreicht oder umgesetzt werden soll? In allen Lebensbereichen hat die Entwicklung von Geduld eine hohe Bedeutung und den Stellenwert einer ganz besonderen Qualität. Sie ist viel mehr als nur die Fähigkeit, abwarten zu können bis eine bestimmte Zeit oder Phase vorüber ist, bis endlich das Erwartete eintrifft. Geduld geht mit Eigenschaften wie Gelassenheit, Besonnenheit, Durchhaltevermögen und Vertrauen Hand in Hand. Die Fähigkeit Geduld zu leben führt zu Freiheit, zu Leichtigkeit und zu erfolgreichem Handeln. Geduld kann man nicht in einem ‚Crash-Kurs‘ lernen. Besonnenes Verhalten haben Menschen, die lernen sich auf das Jetzt zu konzentrieren und dadurch umsichtig, genau und liebevoll zu agieren. (Veronika Rössl)